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Eine kurze Geschichte des Campervans

Zusammenfassung (für ungeduldige Reisende)
1885 (UK): The Wanderer markiert die Geburt einer neuen Art des Reisens.
1910 (USA): Pierce-Arrow Touring Landau – das erste Serien-Wohnmobil.
1915 (USA): Roland Conklins „Gypsy Van" begeistert Amerika.
1950–52 (Deutschland): VW Typ 2 + Westfalia Camping Box definieren den modernen Campervan.
1957 (UK): Dormobile führt das seitlich öffnende Hubdach ein.
1967 (USA): Winnebago startet die Massenproduktion erschwinglicher Wohnmobile.
1973 (USA): GMC Motorhome setzt neue Maßstäbe im integrierten Design.
1995 → (Europa/Global): Der Sprinter wird zur globalen Basis für Campervans – Lithium-Batterien und Solartechnik leiten das Zeitalter des unabhängigen Reisens ein.

1. Die Freizeitkutsche (Vereinigtes Königreich, 1880er-Jahre)
Der schottische Arzt und Autor Dr. William Gordon Stables ließ 1885 bei Bristol Wagon Works The Wanderer bauen. Im Grunde war es eine von Pferden gezogene Kutsche mit Mahagoni-Innenausstattung, ausziehbarem Sofa, Herd und sogar einem Bücherregal – ein echtes kleines Zuhause auf Rädern. Der Wanderer löste eine viktorianische Begeisterung für mobiles Reisen aus und legte den kulturellen Grundstein für heutige Camping- und Caravaning-Clubs.

2. Frühe Motorisierte Experimente (USA & UK, 1910–1915)

1910, New York (USA)
Im Madison Square Garden wurde der Pierce-Arrow Touring Landau vorgestellt – weithin anerkannt als das erste Serien-Wohnmobil mit klappbarem Bett und Wassertank.

1914, Großbritannien
Die wohlhabende Unternehmerfamilie Bentall ließ sich den Ford Model T Motor Caravan von Dunton of Reading anfertigen – das älteste erhaltene motorisierte Wohnmobil, komplett mit edler Holzausstattung.

1915, USA
Der Unternehmer Roland Conklin ließ die legendäre Gypsy Van bauen – 7,5 Meter lang, 8 Tonnen schwer, mit elektrischer Beleuchtung, Küche, Pullman-Betten und Dachterrasse. Die 8.000 km lange Reise seiner Familie von New York nach San Francisco sorgte für großes Medienecho und inspirierte viele Nachahmer.

Foto: Library of Congress

3. Die Ära der Anhänger (UK & USA, 1920er–40er)
Mit der steigenden Zahl von Autobesitzern verdrängten günstigere Wohnanhänger die teuren, maßgeschneiderten Motorcaravans. Der Gedanke, den Anhänger einfach abzustellen und mit dem Auto weiterzufahren, setzte sich durch. Caravans wurden von Entdeckern und Filmstudios genutzt, doch der Zweite Weltkrieg stoppte die Entwicklung fast vollständig.

4. Die Geburt des modernen Campervans (Deutschland & UK, 1950er-Jahre)

1950, Deutschland
Volkswagen präsentierte den Typ 2 Transporter (T1) – mit Heckmotor, viel Platz und erschwinglichem Preis. Eine ideale Basis für den Umbau zum Wohnmobil.

1951/52, Deutschland
Westfalia, ursprünglich Hersteller von Pferdewagen, entwickelte auf Anfrage eines britischen Offiziers die erste Camping Box – mit Klappbett, Tisch, Schränken, Gardinen und später dem ikonischen Aufstelldach.

1957, Großbritannien
Dormobile aus Folkestone nutzte den Bedford CA als Basis und führte ein seitlich öffnendes Hubdach ein, das mehr Stehhöhe oder eine Zusatzliege bot. Der Name „Dormobile" wurde bald zum Synonym für alle Campervans.

5. Aufschwung & Massenproduktion (Europa & USA, 1960er-Jahre)
Die 1960er brachten einen Boom der Van-Umbauten – VW, Bedford und der neue Ford Transit (1965) bildeten die Grundlage. Marken wie Devon, Auto-Sleepers und Holdsworth entwickelten klappbare Sitzgruppen, kompakte Küchen, Hubdächer und clevere Stauraumlösungen.

1967, Iowa (USA)
Winnebago begann mit der Fließbandproduktion von Wohnmobilen für unter 5.000 US-Dollar (heute etwa 50.000 $) – und machte mobiles Reisen für die Mittelschicht erschwinglich.

Ende der 1960er, Europa/USA
Der VW „Bay Window" Westfalia wurde zum kulturellen Symbol – für Freiheit, Gemeinschaft und ein einfaches Leben unterwegs.

6. Innovation & Energiekrise (USA, Kanada & Europa, 1970er-Jahre)

1973, USA
Das GMC Motorhome kam auf den Markt – mit elegantem, integriertem Aufbau, Frontantrieb und Doppel-Luftfederung: ein technisches Meisterwerk seiner Zeit.

Foto: bringatrailer.com

1974–1980, Kanada
Roadtrek gilt als Pionier des voll ausgestatteten Class B-Wohnmobils mit Bad, Küche und Schlafbereich in einem einzigen Van.

Europa
Setzte zunehmend auf Hochdach-Vans (Toyota HiAce, BL Sherpa) mit mehr Komfort: Warmwasser, 12 V/240 V-Kühlschränke und kompakte Nasszellen. Die Ölkrise machte kleinere, sparsamere Modelle beliebt.

7. Neue Plattformen, neue Möglichkeiten (Europa & USA, 1990–2000)

1995, Europa
Mit dem Mercedes-Benz Sprinter entstand ein neuer Standard: hohe Dächer, lange Radstände, effiziente Dieselmotoren und Pkw-ähnliches Fahrverhalten – perfekt für den Ausbau zum Camper.
Kurz darauf folgten Fiat Ducato / RAM ProMaster und der neue Ford Transit – sie prägten die Camper-Generation bis heute.

8. Eine neue Ära – und die elektrische Zukunft (Weltweit, 2010 – heute)
Soziale Medien machten den Van-Umbau zum Symbol von Freiheit und digitalem Nomadentum. Hersteller reagierten mit serienmäßigen Adventure Vans – 4×4- oder Allradantrieb, Solaranlagen, Lithium-Batterien und Induktionskochfelder.

Foto: megamobil.si

Der nächste Schritt: Elektro-Camper. Modelle wie der VW ID. Buzz und der Ford E-Transit zeigen, wohin die Reise geht – sauberer, leiser, nachhaltiger.

Campervans gestern, heute, morgen
Egal in welcher Epoche – Campervans erfüllen immer dasselbe Versprechen: Fahr, wohin du willst. Schlaf, wo du willst. Nimm dein Zuhause einfach mit.

Technologien ändern sich, Materialien entwickeln sich weiter – doch die Sehnsucht nach Freiheit bleibt.



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